Welches Verkehrsmittel könnte besser geeignet sein als das Fahrrad, um Amsterdam zu entdecken? Die Niederländer lieben ihre Fahrräder und so lassen sich natürlich auch die engen Gassen der Altstadt und die Wasserkanäle der Stadt am besten mit dem Bike erkunden.
Zunächst ist das hohe Verkehrsvorkommen der Zweiräder für unsere Verhältnisse recht ungewohnt, denn immerhin macht das Fortbewegungsmittel Fahrrad hier fast 40% des städtischen Nahverkehrs aus. In der niederländischen Hauptstadt gibt es geschätzte 600.000 Fiets, wie das Fahrrad hier genannt wird, und rund 400 Kilometer bestens ausgebaute Radwege, auf denen man problemlos alle Stellen der Stadt erreichen kann.
Wer bei der Stadterkundung nicht auf sich alleine gestellt sein möchte sondern gerne eine professionelle Stadtführung wünscht, findet auch hier natürlich zahlreiche passende Angebote. So gibt es z.B. 2- oder 3- stündige, geführte Stadtrundfahrten mit dem Bike auf denen man an allen Highlights der Stadt vorbeikommt. Neben diesen „normalen“ Stadtrundfahrten gibt es zudem auch noch zahlreiche Thementouren wie z.B. eine historische Stadtrundfahrt mit dem Fahrrad.
Aber auch ohne Stadtführer lässt sich Amsterdam prima per Rad erkunden. Dabei kann man natürlich seinen eigenen Drahtesel mitnehmen oder bei einem der vielen Fahrradverleihe ein Rad auf Zeit mieten.
Wenn für den passenden fahrbaren Untersatz gesorgt wurde, kann man sich auch schon in den Sattel schwingen und zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt aufbrechen. Neben den zahlreichen weltberühmten Museen und dem Anne Frank Haus sollte man unter anderem auf jeden Fall dem Königspalast im Herzen der Amsterdamer Altstadt einen Besuch abstatten. Falls die königliche Familie nicht zuhause ist, können Teile des Palastes übrigens auch besichtigt werden. Auch der bekannte Albert-Cuip Markt, auf dem man von frischen Obst bis hin zu ausgefallenen Kleidungsstücken so ziemlich alles erwerben kann und das berüchtigte Amsterdamer Rotlicht-Viertel sollte man bei einem Amsterdam -Besuch auf der Agenda haben.
Um Amsterdam dann nochmal aus einer anderen Perspektive zu erleben, lohnt es sich, vom Drahtesel auch mal in eins der zahlreichen Boote umzusteigen, die die 165 Grachten der Stadt befahren.
Natürlich ergeben sich durch die vielen Radfahrer auch gewisse spezifische Probleme. Einen „Parkplatz“ für das Fahrrad zu finden gestaltet sich da schon manchmal recht schwierig. Normalerweise findet man jedoch zumindest für die kurzfristige Unterbringung immer ein Fleckchen, wo man die Fahrräder abstellen kann. Da nicht alle Beherbergungsbetriebe die Möglichkeit der sicheren Fahrradunterbringung bieten, kann man sein Bike alternativ auch gegen eine Gebühr in Fahrradparkhäusern und Fahrrad-Tiefgaragen abstellen.
Damit man die Stadterkundung nicht irgendwann unfreiwillig zu Fuß fortführen muss, sollte man das Fahrrad aber unbedingt immer abschließen wenn man es irgendwo abstellt. Leider sind in Amsterdam nämlich auch die Langfinger echte Fahrrad- Liebhaber.
Zudem kann der Radverkehr unter Umständen auch recht „wuselig“ sein, so dass man sich in der Rushhour zwischen Einheimischen „professionellen Amsterdam-Radfahrern“ auf dem Weg zur Arbeit und zahlreichen Touristen behaupten muss. Das kann dann auch schon mal hektisch werden, weshalb man die Stoßzeiten wenn möglich meiden sollte.
Sollte man von dem hohen Fahrrad-Verkehrsaufkommen in Amsterdam dann doch mal zu viel haben, gibt es ja auch noch viele Touren im direkten Umland, die die Großstadthektik schnell vergessen lassen.
Sehr lohnend ist z.B. das kleine Örtchen Edam, das nur rund 25 Kilometer von Amsterdam entfernt liegt. Wohl jeder hat schon einmal den leckeren Käse von hier probiert. Aber wussten Sie, dass Edam ein wahres Bilderbuchstädtchen ist? Wer ein typisches, pittoreskes holländisches Städtchen sucht wird hier garantiert fündig. Neben den typischen, gemütlichen Häuschen und den obligatorischen Grachten gibt es hier zudem noch ein ganz besonderes Highlight. Einige Fotoateliers haben sich nämlich darauf spezialisiert, ausländische Touristen in „original holländischen Trachten“ mit allem entsprechenden Zubehör und aufwendigen Hintergründen zu fotografieren. Dank des zumeist sehr großen Fundus an traditionellen Trachten kann man sich hier also als Erinnerung als „echter Holländer“ ablichten lassen.