Seit den regelmäßigen Verfilmungen der Rosamunde Pilcher- Romane interessieren sich auch bei uns immer mehr Menschen für das Reiseziel Cornwall im äußersten Südwesten Englands. In diesen Verfilmungen spielen die typischen verwunschenen Herrenhäuser, die prachtvollen Gärten und malerischen Landschaften für viele Zuschauer die eigentliche Hauptrolle und stehlen den menschlichen Akteuren nur allzu oft die Show.
Cornwall ist eigentlich eine der ärmeren Gegenden in England und hat in früheren Zeiten hauptsächlich von der Fischerei und den vielen Zinnbergwerken gelebt. Erst in den letzten Jahren wurde diese Region immer mehr auch für den Tourismus entdeckt. Bislang kommen die meisten Besucher noch immer aus dem Vereinigten Königreich, die Zahl der vor allem aus Deutschland stammenden Cornwall-Fans steigt allerdings ständig an. Dass diese Region erst jetzt so richtig für den Fremdenverkehr entdeckt wurde ist dabei recht verwunderlich.
Denn an sich hat diese Landschaft alles, von dem man als England Besucher nur träumen kann: Malerische Fischerorte, kilometerlange Sandstrände, üppige Prachtgärten, atemberaubende Steilküsten und ein im Vergleich mit dem Rest von England durch den Golfstrom sehr mildes Klima, in dem sogar Palmen gedeihen.
Überall, wo schöne Landschaften, viele Sehenswürdigkeiten und eine blühende Natur lockt, wollen besonders Fahrradliebhaber gerne Urlaub machen, da man die Natur eben nur mit dem Drahtesel so richtig hautnah erleben kann. Außerdem ist Cornwall durch die sehr engen und sehr gewundenen Landstraßen mit dem landestypischen Linksverkehr für viele deutsche Touristen eher ein Albtraum als Entspannung. Dann doch lieber mit dem Fahrrad unterwegs sein und immer wieder kleine Pfade zum Weiterkommen nutzen. Für den Fahrradtourismus zugeschnittene Strecken sind zwar leider (vom einzigen Fahrradfernradweg Camel Trail einmal abgesehen) immer noch Mangelware, aber mit etwas Geduld, und guter Planung lässt sich dieser wundervolle Landstrich dennoch gut mit dem Rad erkunden.
Der Camel Trail ist im Übrigen auch gut für ungeübte Radfahrer zu bewältigen, denn er verläuft ohne große Steigungen entlang einer ehemaligen Eisenbahntrasse zwischen Padstow und Wenfordbridge. Ansonsten ist Cornwall eher etwas für trainierte Radfahrer, denn die Landschaft ist sehr hügelig und es gibt in der Regel auf allen Strecken viele Anstiege zu bewältigen.
Da ist es natürlich toll, dass viele Sehenswürdigkeiten zu Pausen einladen. Ob die Besichtigung von Herrenhäusern und Schlössern, der Besuch von den weltberühmten englischen Gärten in denen hier in Cornwall durch das milde Klima sogar Zypressen, Palmen oder Bananenstauden gedeihen, einem Strandtag an einem der auch bei Surfern sehr beliebten Strände oder einem Abstecher nach Tintangel das als Hochburg von Druiden, Zauberern und dem Artus-Kult gilt -Langweilig wird es in Cornwall garantiert nicht.
Wie schon angedeutet ist eine gute Planung auf jeden Fall empfehlenswert wenn man mit dem Fahrrad in Cornwall herumreisen möchte. Es gib zwar einige Bed&Breakfasts und eine Menge Campingplätze, man sollte sich aber auf jeden Fall vorab ein Schlafplätzchen sichern.
Als Reisemonate sind vor allem Mai und Juni günstig. Dann ist die Natur schon in voller Pracht erblüht aber man geht trotzdem dem Touristenansturm im Juli und August aus dem Weg. In diesen Monaten haben nämlich auch die Engländer Urlaub und dann kann es an den Stränden und auf den Straßen von Cornwall durchaus sehr voll werden.
Was auf jeden Fall bei einem Urlaub in Cornwall ins Gepäck gehört ist Regenkleidung. Diese sollte so beschaffen sein, dass sie auch mehrfach am Tag zum Einsatz kommen kann. Durch das maritime, windige Klima wechselt in Cornwall das Wetter nämlich ständig.