Der Fahrradsattel ist das Bauteil am Fahrrad, das wesentlich für den Fahrkomfort verantwortlich ist. Nur ein Sattel auf dem man auch auf langen Touren gut sitzen kann und er sich gut anfühlt macht wirklich Freude.
Vor allem auf einer mehrtägigen Fahrradreise spielt der Fahrradsattel eine absolut entscheidende Rolle. Wenn der Sattel unbequem ist, ist es eine Quälerei sich jeden Tag von neuem auf`s Bike zu schwingen und dadurch kann die Urlaubsfreude dann erheblich getrübt werden.
Was auf kurzen Touren also so manchem Fahrer vielleicht nicht so wichtig ist, ist vor allem auf langen Touren absolut essentiell.
Den perfekten Fahrradsattel zu finden gestaltet sich dabei meist eher schwierig, denn jeder Mensch ist nun mal anders und hat z.B. auch ein anderes Schmerzempfinden. Ein Patentrezept gibt es daher nicht, wie man seinen perfekten Fahrradsattel findet. Pauschalisieren kann man hier also leider nichts, aber es gibt natürlich trotzdem einige Tipps, die einem bei der Auswahl helfen können.
Tipp 1 – Bestimmung des Fahrverhaltens und Berücksichtigung der Person
So ist es zunächst entscheidend, was für ein Fahrrad man fährt. Bei einer sehr aufrechten Sitzposition wie z.B. bei einem City- oder Trekkingbike werden besonders die Sitzknochen beansprucht. Deshalb ist es wichtig, dass der Fahrradsattel vor allem im Sitzbeinbereich gut gepolstert ist. Für einen Tourenradler sind weichere, breitere Sättel wesentlich besser geeignet als schmale, da so der Druck besser verteilt wird. Wer auf eine längere Fahrradreise gehen möchte, sollte als Vorbereitung auf jeden Fall im Vorfeld längere Touren auf seinem „Urlaubsrad“ unternehmen. Hierdurch gewöhnt sich der Körper an die längere Zeit im Sattel wodurch viele Sitzbeschwerden nach einer Weile ganz von selber verschwinden. So kann man dann vermeiden, bei der Urlaubsreise mit diesen Problemen kämpfen zu müssen.
Wer hingegen in sportlicher Haltung auf dem Bike sitzt, wie z.B. auf einem Rennrad, hat meist eher Probleme im Dammbereich. Da hier viele Nervenbahnen und Blutgefäße vorhanden sind, die durch den sportlichen Sitz schnell abgeklemmt werden, können unangenehmes kribbeln oder sogar Taubheitsgefühle auftreten. Ein fester, schmaler Sattel, der den Schambereich durch eine breitere Sattelfläche oder eine Aussparung in diesem Bereich entlastet kann hier für Abhilfe schaffen.
Bei einem sehr schweren Fahrer ist generell ein breiterer Sattel empfehlenswert, der den Druck besser verteilt. Zudem sollte eine zu starre Sitzhaltung vor allem bei sportlichen Fahrern vermieden werden. Im Idealfall sollte man alle paar Minuten aus dem Sattel aufstehen um die Durchblutung im Genitalbereich zu verbessern. Auch regelmäßige Pausen können dazu beitragen, die Beschwerden zu vermeiden.
Generell gilt zudem, dass ein Sattel bei einem Vielfahrer härter sein darf als bei jemandem der sich nur ab und zu in den Sattel schwingt, denn vieles ist einfach nur Gewöhnungssache. Der Gewöhnungseffekt sollte generell nicht unterschätzt werden. Viele Beschwerden verschwinden von selber, wenn man regelmäßig im Sattel sitzt und dem Körper genügend Zeit gibt sich an diesen zu gewöhnen.
Tipp 2 – Fahrradsattel richtig einstellen
Damit erst gar keine Beschwerden auftreten ist es außerdem sehr wichtig, den Fahrradsattel korrekt einzustellen. Ein Sattel wird prinzipiell immer zunächst waagerecht montiert. Hierbei kann eine Wasserwaage helfen, die exakte waagerechte Position zu bestimmen. Nach ein paar Testfahrten kann man den Sattel dann nach Bedarf vorne ein wenig absenken. Auch durch eine falsch eingestellte Sattelhöhe können Schmerzen oder Beschwerden verursacht werden. Ein zu niedrig eingestellter Sattel kann so z.B. Knieschmerzen verursachen, wobei ein zu hoch eingestellter Sattel z.B. zu kribbeln im Handgelenk führen kann.
Tipp 3 – Zusätzliche Polsterung durch eine Fahrradhose
Wer empfindlich ist sollte auf jeden Fall zudem immer mit einer Fahrradhose mit Innenpolster auf Tour gehen (die immer ohne Unterwäsche getragen wird!!!). Diese hilft bei der Entlastung und sorgt für eine möglichst gleichmäßige Druckverteilung. Fahrradhosen gibt es mittlerweile in den verschiedensten Farben und Modellen. Wem die enganliegende Fahrradhose, die meist bei Rennradfahrern zu sehen ist, zu bieder ist, oder aber auch das Schamgefühl sagt, dass eine weiter geschnittene Radlerhose wohl die bessere Wahl ist, der hat auch hier eine große Auswahl an Modellen. Und schließlich gibt es auch die Fahrradhose, die wie Unterwäsche unter einer herkömmlichen Sporthose oder aber auch Jeans getragen werden kann.