Der Donauradweg – von Donaueschingen bis nach Passau. Die Donau ist der zweitgrößte Fluss in Europa. Mit einer Länge von 2845 bzw. 2888 Kilometern (je nach Messung) ist sie rund 700 km kürzer als die Wolga. Der Fluss entspringt in Donaueschingen im Schwarzwald und mündet viele Kilometer später ins Schwarze Meer. Auf ihrem Weg dorthin ist sie stetig mit dem Fahrrad befahrbar. In diesem Text soll es um die Strecke innerhalb von Deutschland gehen, also von Donaueschingen nach Passau.
Diese Fahrradtour ist von der Zeitplanung und täglichen Kilometerzahl für geübte Fahrradfahrer ausgelegt. Mit einem täglichen Schnitt von rund 100 km, kommt man von Donaueschingen bis Passau sehr gut in einer Woche voran.
Der erste Teil der Strecke führt durch das Tal bei Donaueschingen bis nach Sigmaringen. Die Landschaft ist geprägt von weißem Fels, engen Schluchten und hohen Bergen. Sie sollten in jedem Fall Pausen für Fotos und Panoramaausblicke einplanen, denn auf dem Weg nach Sigmaringen durchfährt man eine sehr naturbelassene Landschaft mit trutzigen Burgen und Schlössern, die einmalig schön sind.
Der zweite Tag der Tour ist von kulturellen Höhepunkten geprägt. Man durchfährt das Land zwischen Sigmaringen und Ulm. Die Tagesstrecke beträgt rund 110 km und führt durch zahlreiche Orte mit einer herrlichen Altstadt und an vielen Klöstern vorbei. In Ulm angekommen findet man eine Fülle an Kultur und altertümlichen Bauten vor, unteranderem den höchsten Kirchturm Europas, das Fischerviertel (das bedeutendste Altstadtensemble Ulms) und Kultur èn gros.
Der dritte Tag führt von Ulm nach Donauwörth. Auch dieser Streckenabschnitt ist von seinem Höhenprofil wieder sehr niedrig. Es gibt kaum Steigungen zu meistern, woraus sich eine Tagesdistanz von rund 100km ergibt. Man kommt gut voran und hat auch genügend Zeit um mal eine Pause zum genießen der Landschaft und fotografieren einzulegen. Auf dem Weg zum Tagesziel warten die Städte Günzburg, Dillingen und Höchstadt. Jeder dieser Städte hat ihren eigenen Scharm. In Günzburg ist es die Altstadt, in Dillingen der oberschwäbische Barock und in Höchstadt der Schauplatz der von Napoleon geführten Schlacht von Blindheim.
Tag vier führt von Donauwürth nach Weltenburg. „Heute wird’s mal wieder richtig interessant! Mit diesem Satz wurde unser vierter Tag begonnen. Nach einem ausgedehntem Frühstück und einer erholsamen Nacht ging es wieder auf die Fahrräder. Mit dem Ziel „Donaudurchbruch“ vor Augen fielen die bevorstehenden Kilometer irgendwie leichter“. Eine kleine Anekdote aus dem Tourtagebuch eines Radreisenden. Tag vier der Tour wird nicht weniger Interessant als die Tage zuvor. Auf dem Weg über den Hochwasserdamm erblickt man zahlreiche kleine barocke Schlösschen und Burgen aus der Rokokozeit. Kulturell gibt es ebenfalls wieder einiges zu entdecken, sei es Neuburg mit seinem weißen Schloss, Ingolstadt mit seinen berüchtigten Befestigungsanlagen oder Weltenburg mit seinem Koster. Das Highlight des Tages steuert man aber wieder am Ende an. Weltenburg mit dem Donaudurchbruch. Aufgrund zahlreicher Erfahrungsberichte und Einschätzungen von Fahrradtouristen, die diese Strecke gefahren sind, empfiehlt es sich für jeden, sich dieses Naturspektakel von einem Schiff aus anzusehen und sich im Anschluss an die Fahrradtour dafür Zeit zu nehmen.
Der fünfte Tag führt uns von Weltenburg nach Bogen. Auf den knapp 108 km Strecke schlängelt man sich durch das Hügelland eben über den Radweg an zahlreichen alten Ruinen und Burgen vorbei. Auch die ein oder andere kleine Stadt kann mit seiner Architektur entzücken. Kulturelle Hauptattraktionen auf der Tour sind ganz klar Regensburg und Straubigen.
Am letzten Tag der Donautour geht es noch einmal rund 105 km von Bogen nach Passau. Die Strecke ist ebenfalls eben und führt durch eine landwirtschaftlich geprägte Gegend (Gäuboden). Auf dem Weg nach Passau passieren Sie Deggendorf und Vilshofen. Diese beiden Städte wurden vor Beginn ihrer Errichtung genauestens geplant und nach einem vorgefertigten Bebauungsplan errichtet. Auch zahlreiche Brände konnten dieser Urstruktur und der Ordnung nicht anhaben und noch heute sehen Sie, wie damals vorgegangen wurde bei Anlegung der Städte. Passau, auch die Dreiflüssestadt genannt, als Tour Ziel bildet das Ende dieser wundervollen Donautour. Das Stadtbild Passaus ist durch barocke und italienische Einflüsse geprägt. Interessierte können weiter nach Wien fahren und nah Bratislava, je nach Zeit und Ausdauer.
Bevor Sie die Tour fahren, sollten Sie sich erkundigen ob Hotelzimmer oder ähnliches in der Zeit Ihrer Reise zur Verfügung stehen, sollten Sie nicht ein überzeugter Zelt und Schlafsackschläfer sein. Je nach Jahreszeit und nach Interesse fällt das Gepäck unterschiedlich aus. Wer in Hotels übernachtet und abends in ein Restaurant essen geht, der wird seinen Gaskocher nicht brauchen. Wer seine Radtour mit einem Campingausflug verbindet, wird auf solche Utensilien angewiesen sein und dadurch mehr Gepäck mitnehmen müssen.
Die Strecke ist fast immer eben und leicht zu bewältigen, freuen Sie sich auf Ihre Donautour.