Für den Transport des Kindes mit dem Fahrrad muss irgendwann die Entscheidung zwischen Fahrradkindersitz oder Fahrradanhänger fallen. Beide haben Vor- und Nachteile, die jeder, der in der Situation ist sein Kind mitnehmen zu wollen, gegeneinander abwägen muss. Grundsätzlich sollten Sie beachten, dass sich der Schwerpunkt des Fahrrads in beiden Fällen verlagert und das zusätzliche Gewicht des Kindes auch Auswirkungen auf das Bremsverhalten hat. Zusätzliche Sorgfalt und Vorsicht beim Radfahren und ein Helm für das Kind sollten ebenfalls selbstverständlich sein.
Fahrradkindersatz – Drei Varianten zur Auswahl
Fällt die Wahl schließlich auf einen Fahrradkindersitz, so stehen hier 3 verschiedene Varianten zur Auswahl:
- Vor dem Fahrer in Fahrtrichtung
- Vor dem Fahrer gegen die Fahrtrichtung
- Hinter dem Fahrer in Fahrtrichtung
Durch das Gewicht des Kindes, können bereits zwei Varianten ausgeschlossen werden, denn vor dem Fahrer dürfen nur Kinder bis max. 15 kg Körpergewicht transportiert werden. Hinter dem Fahrer bis max. 20 kg Körpergewicht. Die Kinder dürfen in beiden Fällen nicht älter als 7 Jahre sein und die Person, die das fährt muss min. 16 Jahre alt sein.
Fahrradkindersitz – Das passende Fahrrad
Die Wahl des Fahrradkindersitzes ist ebenfalls abhängig von der Beschaffenheit des Fahrrads. Es liegt nahe, dass beispielsweise bei einem geschwungenen Mountainbike-Lenker die Montage eines Frontsitzes nicht oder nur sehr umständlich möglich ist. Stehen beide Möglichkeiten, also Vorder- und Hintersitz, zur Verfügung, so raten wir zu einem Fahrradkindersitz, der hinter dem Fahrer auf die Gepäckträgervorrichtung montiert wird. Bei einem Frontsitz können Armbewegungen des Kindes Ihnen kurzfristig die Sicht nehmen und hastige Bewegungen bei schwereren Kindern das Rad ins Schlingern bringen, weil die Lenkung des Rads vorne unmittelbar unter dem Kind liegt. Ruckartiges starkes Bremsen bei Gefahr und ein nach vorne verlagerter Schwerpunkt können dazu führen, dass Fahrer und Kind nach vorne über Kippen und im schlimmsten Falle der Fahrer sogar auf dem Kind landet. Zudem wird durch einen Frontsitz das Treten erschwert, weil der Fahrer die Beine nach außen spreizen muss.
Beim Kauf eines Hintersitzes sollten Sie auf die Verarbeitung und Ausstattung des Sitzes achten. Der Sitz sollte im Ganzen aus gehärtetem Plastik oder Aluminium gefertigt sein, über eine feste Sitzschale und eine Kopfstütze verfügen. Eine Vorrichtung zur Abschirmung der Speichen und eine höhenverstellbare Vorrichtung zum Festschnallen der Füße und Beine des Kindes sowie ein einstellbarer Hosenträgergurt sind ebenfalls wichtige Kaufkriterien beim Fahrradkindersitz. Zusätzliche Vorrichtungen zur Befestigung von Reflektoren und Licht an der Rückseites des Sitzes erhöhen auch die Sicherheit ihres Kindes. Einen guten Kinderfahrradsitz erkennen Sie auch meist daran, dass sich dieser leicht aber stabil montieren und demontieren lässt. Zu guter Letzt sollte der der Kinderfahrradsitz nach der DIN EN 14344 – Norm geprüft sein.
Sofern Sie einen Federsattel verwenden, achten Sie darauf dass ihr Kind nicht mit den Fingern in die Federzwischenräume gelangen kann, da dies zu Quetschungen und sonstigen Verletzungen führen kann.
Außerdem empfehlen wir mit Kauf des Fahrradkindersitzes gleichzeitig den Kauf eines zweifüßigen Ständers, der ihrem Rad mehr Stabilität verleiht. Achtung ! – dies sollten Sie aber nicht zum Anlass nehmen, ihr Kinde künftig alleine auf dem Fahrrad sitzen zu lassen.