Fahrradreifen: So vielseitig wie beim Auto
Für einen Reifenwechsel beim Fahrrad gibt es mehrere Anlässe. Neben Materialermüdung und Abnutzung des Profils kann auch bei längeren Touren der Wechsel des Reifens bei wechselndem Untergrund sinnvoll sein. Fahren Sie dauerhaft auf asphaltierten oder betonierten Radwegen, können Sie durch einen glatten, verhältnismäßig profillosen Reifen den Rollwiderstand und damit auch Ihren Kraftaufwand verringern. Hingegen empfiehlt es sich bei Wald- oder Wiesenwegen, auf Schotterpisten oder beim Cross-Country Fahren auf Reifen mit griffigerem Profil zu wechseln, die für den nötigen Halt sorgen. Das Angebot an unterschiedlichen Reifenprofilen, Gummimischungen oder Reifenbreiten ist dabei riesengroß. Gleiches Prinzip wird bereits analog im Motorsport oder bei professionellen Radrennen angewendet, bei denen die richtige Reifenwahl mitunter für den Sieg ausschlaggebend sein kann. Zwar müssen Sie als Hobbyradfahrer nicht das Gesamtsortiment an unterschiedlichen Reifenarten vorhalten, aber eine grundsätzliche Unterscheidung zwischen Straßen- und Geländereifen, kann genau wie zwischen Rennrad und Mountainbike / Trekkingrad unterschieden wird, sicherlich nicht schaden.
Fahrradreifen wechseln bei Abnutzung, Verschleiß oder Materialermüdung!
Von unterschiedlichen Untergründen abgesehen, sollte ein Reifenwechsel beim Fahrrad dann erfolgen, wenn Sie feststellen, dass der Fahrradreifen abgenutzt ist oder porös und brüchig wird. Letzteres stellen Sie am besten fest, wenn Sie den Zustand des Fahrradreifens in der Verbindung zur Felge überprüfen. Ist das Gummi dort ausgefranzt oder können Sie mit Ihren Fingern einzelne Gummistücke abziehen oder sind einzelne Stellen bereits sogar ausgebeult, ist dies ein Anzeichen, dass der Fahrradreifen umgehend gewechselt werden muss. Gleiches gilt, wenn Sie bei profilhaften Reifen feststellen, dass dieses schlichtweg nicht mehr vorhanden ist oder generell merken, dass der Reifen, analog wie der Autoreifen abgenutzt oder anderweitig beschädigt ist. In beiden Fällen besteht die Gefahr, dass der Schlauch z. B. durch spitze Gegenstände beschädigt wird. Ein Platten und zeitaufwendiges Wechseln des Schlauchs oder Flicken ist die Folge. Durch abgenutztes Profil besteht zudem die Gefahr, bei Nässe die Balance zu verlieren und schmerzhafte Stürze zu riskieren. Beides können Sie durch regelmäßige Kontrollen des Reifens vermeiden.
Laufleistung des Fahrradreifens: Abhängig von Material und Fahrweise
Wie viele Kilometer ein Reifen tatsächlich hält, d. h. wie groß seine Laufleistung ist, ist nur schwer vorhersehbar und hängt natürlich in erster Linie von dem Fahrer und dem verwendeten Material ab. Ein weicher Geländereifen, der auf Asphalt gefahren wird oder eine nicht geländetauglicher Reifen, der dem grobem Untergrund nicht gewachsen ist, die bei Jugendlichen beliebte Schleifspur mit dem Hinterrad, aggressives Bremsverhalten oder aber auch ein falscher Luftdruck sind nur Beispiele, wie sich ein Reifen schneller als vorgesehen abnutzt. Ein guter Fahrradeifen sollte jedoch im Schnitt zwischen 1.500 und 3.000 Kilometer halten. Einen Richtwert liefern auch viele Reifenhersteller. Wenn Sie jedoch nur wenige Hundert Kilometer im Jahr mit dem Fahrrad zurücklegen, können die beschriebenen Beispiele, aber auch die Witterung, d.h. Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit und Kälte das Material schnell spröde und brüchig werden lassen und der Reifen muss entsprechend früher gewechselt werden. Wir persönlich empfehlen den Fahrradreifen zum Saisonende wechseln und kein Risiko eingehen.
Und wenn Sie sich auf eine längere Tour begeben und nicht sicher sind, wie lange der Fahrradeifen noch halten wird, dann gehen Sie am besten kein Risiko ein und nehmen in Ihrem Gepäck einen Ersatzreifen mit. Dieser wiegt nicht viel, kann gut verstaut werden und ein Reifenwechsel ist in der Regel mit dem entsprechenden Werkzeug und ein paar Fingergriffen sehr schnell erledigt.