Viele, die das erste Mal bei einem Downhill-Wettbewerb zugeschaut haben, kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus und machen große Augen. Einigen steht aber auch die Angst ins Gesicht geschrieben und man hört vereinzelt Sätze wie „Die müssen verrückt sein“. Und diese Aussage mag sicherlich auch ein Stück weit zutreffen. Ohne ein Stück Verrücktheit und Waghalsigkeit kann man diesen Sport nicht betreiben.
Jedoch muss man diese Aussage gleichzeitig relativieren. Diejenigen, die sich Hals über Kopf den Berg hinunter stürzen, sind sich des Risikos durchaus bewusst. Zu einer gesunden Selbsteinschätzung kommt noch eine umfangreiche Ausrüstung hinzu, die vor schweren Verletzungen schützt. Dazu zählen natürlich spezielle Bikes wie das Scott Gambler10 oder das Haibike Hai Heet RX. Diese Räder zeichnen sich in erster Linie durch ihre robuste Verarbeitungsweise und extrem stabile Federgabeln mit 200 Millimetern Federweg aus.
Aber auch die anderen Bauteile, wie etwa ein Kettenschutz, der bei Sprüngen und anderen riskanten Fahrmanövern dafür sorgt, dass die Kette nicht herunterspringt, und spezielle Dämpfer zeichnen diese Bikes aus. Weiterhin wird ein Helm benötigt, der den gesamten Kopf umschließt. Dazu kommen noch Hose und Trikot bzw. Jacke mit Protektoren.
Down-Hill-Fahrer sind zwar mutig und waghalsig, aber klar dürfte dabei auch sein, dass zu den rasanten Abfahrten jede Menge Training und Körperbeherrschung gehört. Fragt man Fahrer nach den Gründen, warum sie diesen gefährlichen Sport betreiben, so hört man regelmäßig als Antwort, dass es hierbei in erster Linie um den Adrenalin-Kick geht. Und dieser ist sicherlich ganz gewaltig. Wer sich dazu entschlossen hat, auch einmal von dieser Droge zu kosten, der sollte allerdings langsam und mit Bedacht anfangen, denn schließlich können beim Downhill jede Menge böse Stürze passieren. Sind die anfänglichen Ängste aber erst einmal überwunden und hat man sich langsam an die Materie herangetastet, kommt man von der Sucht nicht weg. Grundsätzlich braucht man fürs Downhillfahren nicht viel. Ein geschotterter oder matschiger steiler Wald- oder Feldweg reicht im Grunde genommen völlig aus.
Das Problem dabei ist nur, dass man dann entweder einen Fahrdienst benötigt um wieder an den Start zu kommen oder aber man muss mit dem Rad wieder mühsam den Berg hinaus radeln. Das dürfte aber bei einem Downhillfahrrad nur wenig Freude bereiten, denn schließlich sind die Räder eher für das Gegenteil, nämlich für die Bergabfahrt konzipiert. Erschwerend kommt hinzu, dass durch die starken Federungen auch jede Menge Kraft verloren geht und so die Fahrt zu einer wahren Qual werden kann. Vielmehr Spaß bereitet daher extra für diese Fun-Sportarten konzipierten Bike-Parks, von denen es in Deutschland rund 30 Stück gibt. In diesen Parks gibt es spezielle Downhillstrecken bei denen nicht nur verschiedene Untergründe, sondern auch Sprung- und Geschicklichkeitselemente eingearbeitet werden.
Dabei wird den Fahrern all ihr Können abverlangt. Das schöne bei diesen Parks ist jedoch auch, dass es entweder vom Betreiber einen eigenen Fahrdienst gibt oder aber Lifte und Gondeln die Fahrer wieder nach oben befördern.