Der wohl bekannteste sportliche Exportschlager unseres südöstlich gelegenen Nachbarlandes dürfte mit weitem Abstand der Alpine-Skisport sein. Egal ob Abfahrtsrennen, Biathlon oder Skispringen, dort wo es hohe Berge gibt, gibt es meist auch viel Schnee und viel Schnee bedeutet auch, dass viele Menschen erfolgreich Wintersport betreiben können. Und leider haben da unsere Österreichischen Freunde meist oft die Nase vorn.

Viele Berge bedeuten aber auch, dass, wenn im Frühjahr und Sommer gewöhnlich kein mehr Schnee liegt, dort optimale Bedingungen für Radsportler vorherrschen. Die Österreich-Rundfahrt gewann daher in den 90er-Jahren bei vielen Fahrern zunehmend an Attraktivität, denn diese Fahrer nutzten  die Rundfahrt als Vorbereitung für den Saison-Höhepunkt, die Tour de France. Viele knackige Bergetappen gaben den Fahrern den letzten Schliff. Seit 2005 findet die Österreich-Rundfahrt jedoch parallel zur Tour de France im Juli statt, sodass die Qualität des Teilnehmerfeldes gelitten hat. Viele Teams schicken nur noch Ersatz- oder Nachwuchsfahrer an den Start. Dies ist zwar Schade, aber unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten durchaus nachvollziehbar und verständlich. Aber das tut der Spannung und Dramatik keinen Abbruch – eher im Gegenteil. Viele junge Fahrer nutzen die Gelegenheit um sich für größere Aufgaben beim Giro, der Vuelta oder natürlich der Tour de France in ihrem Rennstall zu empfehlen. Ganz davon abgesehen macht es nüchtern betrachtet keinen Unterschied, welchen Anstieg sich die Fahrer hoch quälen. Wer nur rein an den sportlichen Höchstleistungen der Fahrer interessiert ist, der kommt auch bei der Österreich-Rundfahrt definitiv auf seine Kosten.

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Ausgetragen wird die die Rundfahrt seit 1949 auf 7-9 Etappen. In den letzten Jahren hat sich dies jedoch konstant bei 8 Etappen eingependelt. Dabei stehen stets spektakuläre Anstiege wie beispielsweise zur Kaiser Franz Josef Höhe am Großglockner oder auf das Kitzbüheler Horn auf dem Programm. Die Fahrt nach Kitzbühel mit durchweg sehr starker Steigung von bis zu 22,3 % gilt dabei zu Recht als Königstappe der diesjährigen Rundfahrt. Dieser extreme Anstieg in offenem und damit sonnenexponierten Gelände stellt somit eine Herausforderung für jeden Radsportler dar, egal ob er an der Österreich-Rundfahrt teilnimmt oder nicht. Spekuliert wird auch über eine Auffahrt zum Monte Zoncolan in diesem Jahr, dem Highlight des Giro d`Italia. Der häufigste Etappenort, wie kann es auch anders sein, ist jedoch Wien mit insgesamt 53 Austragungen. Der erfolgreichste Teilnehmer der Tour ist der Österreicher Wolfgang Steinmayr mit insgesamt 4 Gesamtsiegen.

Wie bei allen anderen großen Radrennen auch, gibt es bei der Österreich-Rundfahrt für die Führung in den verschiedenen Wertungen entsprechend farbliche Trikots. Das Gelbe Trikot trägt der Führende in der Gesamtwertung, das Grüne Trikot der führende in der Sprintwertung und das rotgepunktete der Führende in der Bergwertung. Zusätzlich wird der beste österreichische Fahrer mit einem weißen Trikot ausgezeichnet. Anders als bei der Tour de France wird jedoch die führende Mannschaft nicht besonders auszeichnet bzw. durch farbliche Startnummern gekennzeichnet.

Die diesjährige Tour findet statt vom 4. -11. Juli. Das genaue Streckenprofil, die teilnehmenden Mannschaften und Fahrer werden in Kürze nach der offiziellen Vorstellung am 07. Juni in Laxenburg bekannt gegeben. Auf der offiziellen Homepage www.oesterreich-rundfahrt.at werden regelmäßig Informationen rund um das Renngeschehen veröffentlicht.

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Für all diejenigen, die den Rummel der Tour de France meiden und trotzdem Radsport erleben möchte, stellt die Österreich-Rundfahrt eine interessante  Alternative dar.  Der Besuch einer oder mehrerer Etappen lässt sich problemlos mit einem Fahrradurlaub in Österreich verknüpfen.