Die Saale entspringt im Fichtelgebirge und schlängelt sich über 413 km durch Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt bis sie schließlich kurz vor dem Kleinstädtchen Barby in die Elbe mündet. Sie ist nach der Moldau der zweitlängste Nebenfluss der Elbe. Ihre Quelle liegt in einem alten, ehemaligen Granitbergwerk und sie verschwindet dann im tiefen Wald. Dunkler Fichtenwald, verknorpelte alte Bäume, alte Bergwerksschächte und Skulpturen im Wald verleihen dem Fluss etwas märchenhaftes und geheimnisvolles und dieser Eindruck soll sich im weiteren Verlauf des Flusses durch die malerhaften und idyllischen Landschaften und Städtchen bestätigen.
Insbesondere Thüringen und Sachsen-Anhalt nehmen beim Radtourismus entlang Deutscher Flüsse eine Vorreiterrolle ein. Die Radwege sind (nicht nur) entlang der Flüsse sehr gut ausgebaut und mit Informationstafeln versehen, sodass man sich als Radfahrer hervorragend zurecht findet. Und weil somit die Rahmenbedingungen stimmen, wird Radfahren entlang der Saale so zu einem besonderen Erlebnis führt. Auf Ihrem Weg in die Elbe passiert die Saale die Städte Jena, Naumburg, Merseburg und Halle, die nicht nur reich an historischen, zum Teil zum Weltkulturerbe gehörenden Gebäuden, sind, sondern ebenfalls mit kunsthistorischen Schätzen Jahr für Jahr tausende Besucher begeistern.
In Jena gibt es jede Menge Museen und viele andere Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel das Optische Museum, Schillers Gartenhaus und Botanischer Garten oder das Glasmuseum. Kurz nach der Abfahrt aus Jena sieht man bereits von Weitem die Dornburger Schlösser und eine Auffahrt zu diesen ist eigentlich, auch wegen des Blicks über das Flusstal, unumgänglich. Die weitere Strecke nach Naumburg führt durch ein tief eingeschnittenes und mit dichtem Wald behangenes Flusstal.Um Merseburg entlang der Saale als auch an den Nebenflüsschen Ilm und Unstrut liegen zudem viele Weinberge, die diesem Streckenabschnitt ein Stück weit mediterranes Flair verleihen. Und der ein oder andere Winzer kann sicherlich mit einem guten Tropfen aufwarten, den man sich nach getaner Arbeit gönnen kann.
Das Städtchen Naumburg als nächstes Etappenziel ist weltbekannt für seinen Dom, der zu den wertvollsten europäischen Baudenkmälern gehört. Aber auch das Renaissance-Rathaus, die Bürgerhäuser in der historischen Altstadt rund um den alten Marktplatz oder das Nietzsche-Haus sind einen mehrstündigen Ausflug wert.
Von Naumburg Richtung Merseburg ändert sich schließlich das Landschaftsbild. Dieser Streckenabschnitt führt durch herrliche Auenwälder, bis man schließlich die Stadt Merseburg erreicht. Auf einem Hügel des Saalufers liegt das Merseburger Schloss, das ebenfalls Ziel eines Ausflugs abseits des Radweges sein sollte und von dem man zugleich einen herrlichen Ausblick über die Stadt hat. Weiteres Wahrzeichen der Stadt Merseburg ist der Dom und vielleicht kann man seine Tour ja so legen, dass man im September ein Konzert der weltbekannten Orgeltage wahrnehmen kann. Hinter Merseburg ändert sich erneut das Landschaftsbild. Das Tal öffnet sich wieder und der Streckenabschnitt führt durch die Saale-Überschwemmungsgebiete, in denen viele Vögel- und Kleintierarten beheimatet sind.
In Halle wartet im Landesmuseum für Vorgeschichte die ebenfalls weltbekannte Himmelsscheibe von Nebra oder aber das Straßenbahnmuseum, das Salinenmuseum, Burg Giebichenstein oder die Moritzburg.
Der Saale-Radweg verbindet also jede Menge Kultur und Natur mit Radsport und ist daher ein Tip für den nächsten Deutschland-Urlaub.