Wilde Urwälder, Wüsten, Hochebenen, Mangrovenwälder und traumhafte Palmenstrände- All das findet man ca. 400 Kilometer vor der Südostküste Afrikas im Indischen Ozean: Auf Madagaskar.
Neben den landschaftlichen Schönheiten gibt es hier auf der viertgrößten Insel der Welt viele exotische Pflanzen und Tiere, die ausschließlich hier bestaunt werden können. Aufgrund der isolierten Lage konnten sich hier nämlich zahlreiche endemische Arten entwickel. Zu diesen Arten gehören z.B. die Lemuren. Diese niedlichen Feuchtnasenaffen, die man in der restlichen Welt nur im Zoo bestaunen kann, kann man ausschließlich auf Madagaskar in freier Wildbahn erleben.
Eines sollte jedoch betont werden: Für alle, die in ihrem Fahrradurlaub ihre Nächte ausschließlich in gepflegten Hotels mit allem dazugehörigen Komfort verbringen möchten oder nur auf durchgehend geteerten, ebenen Straßen unterwegs sein möchten ist Madagaskar sicherlich nicht das Ziel aller Reiseträume.
Für diejenigen jedoch, die das Abenteuer und die Natur lieben, auch in einfachen Unterkünften und im Zelt übernachten können, gerne auch anstrengende Wege über ausgewaschene Pisten auf sich nehmen und denen es nichts ausmacht sich genauso wie die Einheimischen zu etwa 90% von Reis zu ernähren, für all diese Reisenden dürfte Madagaskar ein ganz besonderes Erlebnis sein.
Bis 1960 war Madagaskar eine französische Kolonie und dieses Erbe ist auch heute noch in der Anlage der Hauptverkehrsstraßen sichtbar, die alle zentral auf die Hauptstadt Antananarivo (kurz Tana genannt) ausgerichtet sind. Ansonsten sind die meisten Pisten eher unbefestigt und oft auch ausgewaschen und so ist hier ein robustes Mountain- bzw. Trekkingfahrrad eine Grundvoraussetzung für eine Tour.
Der Tourismus auf Madagaskar steckt noch in den Kinderschuhen und so ist es nicht verwunderlich, dass es auch an den mit dem Fahrrad gut befahrbaren Strecken noch nicht den Luxus von Fahrrad Hotels gibt. Auf jeden Fall sollte man seine Touren gut planen, denn auch einfache Unterkünfte oder die Möglichkeit sich mit Proviant einzudecken sind nicht in allen Landesteilen zu finden.
Für die Einreise braucht man ein Visum, das in der Regel aber recht unproblematisch ausgestellt wird. Da es an der Ostküste Madagaskars ein erhöhtes Malariarisiko gibt, ist eine Malariaprophylaxe auf jeden Fall empfehlenswert. Als Reisezeit sollte man die Zeit zwischen April bis Oktober wählen. Hier herrscht dann Winter, die Temperaturen liegen tagsüber durchschnittlich bei angenehmen 20°C und auch der Niederschlag hält sich in Grenzen. Allerdings sollte man auch in dieser Zeit auf jeden Fall Regenkleidung einpacken und auch eine dickere Jacke, denn gerade nachts kann es empfindlich kalt werden.
Durch die einmalige Natur und die einzigartigen Tier- und Pflanzenarten bietet Madagaskar ein Naturerlebnis, das seinesgleichen sucht. Wer gerne hautnah mit fremden Kulturen in Kontakt kommen möchte und dafür gerne auf viele Luxusgüter verzichtet, der ist hier genau richtig.