Jeder Radfahrer unter uns ist sicherlich bisher nicht nur einmal von einem Regenschauer überrascht worden. Dabei sind Freizeitradfahrer in der glücklichen Situation, dass sie sich bei einsetzendem Regen schnell einen Unterstand suchen oder einen Regenschirm aus der Fahrradtasche oder dem Rucksack hervorholen können.
Bei einem Radrennen geht das leider nicht. Getreu dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung“ wird das Rennen auch während des Regens fortgesetzt. Daher ist es umso wichtiger für die Fahrer sich auf die neue Situation einzustellen. Dazu gehört in erster Linie die Fahrtechnik anzupassen. So einfach es klingt, so schwierig ist mitunter die Umsetzung. Die Kunst besteht darin, so vorsichtig zu fahren, das Stürze vermieden werden aber gleichzeitig auch so riskant, um sich nicht von denjenigen Fahrern abhängen zu lassen, die bereit sind, ein höheres Maß an Risiko einzugehen.
Für die mitunter etwas „krassere“ Downhill-Szene bzw. die Mountainbiker mag Regen und ein aufweichender Boden zusätzlicher Spaß und Nervenkitzel bedeuten und obwohl hier die Risikobereitschaft möglicherweise höher ist, als bei den klassischen Rennradrennen, sollten die zusätzlichen Risiken und Gefahren für die Gesundheit nicht unterschätzt werden. Eine nasser, rutschiger Ast, schmieriger Waldboden oder glitschige Blätter können sehr schnell zu Stürzen führen. Ab einem gewissen Punkt nutzt auch das griffigste und beste Reifenprofil nicht mehr. Daher gilt hier vorausschauendes und weniger risikoreiches Fahren. Regenbekleidung im Downhill-Bereich macht unserer Meinung wenig Sinn, weil die Renndauer meist auf wenige Minuten begrenzt ist, sodass im Anschluss die Kleidung gewechselt werden kann.
Im Rennradbereich, beispielsweise bei Bergetappen der Tour de France, die in der Regel zwischen 6-8 Stunden andauern, hat Regen schon wesentlich unangenehmere Folge. Insbesondere nach längeren Trockenperioden kann sich auf den Straßen eine (Blüten)staubschicht bilden, die mit Regen vermischt, so zu einem Schmierfilm wird. Wegen der schmalen und nahezu profillosen Reifen stellt dies bei Abfahrten oder in engen Kurven ein großes Risiko dar. Und gerade wenn es beispielsweise dem Zielsprint entgegen geht und viele Fahrer dicht beieinander sind, kann der Sturz eines Fahrers leicht zu einem Massensturz führen. Kopfsteinpflaster, Begrenzungs- oder Mittelstreifen bergen die gleichen Gefahren. Daher ist auch hier die Fahrtechnik anzupassen. Ein weiteres Problem ist, dass kühler Regen und Fahrtwind zum Auskühlen der Muskulatur bzw. des ganzen Körpers führen kann. Krämpfe oder Erkältungen können die Folge sein, die im schlimmsten Falle das Aus für den Fahrer bedeuten.
Daher ist an dieser Stelle Regenbekleidung unerlässlich. Sie sollte atmungsaktiv, regenabweisend, windabweisend und schnell trocknend sein. Bei der Herstellung wird das Prinzip einer Membran verwendet, wobei Wasserdampfmoleküle nach außen diffundieren können, Wasser- und Luftmoleküle jedoch nicht durch die Membran nach innen gelangen können.
Die Zahl an Anbietern für Regenbekleidung ist groß und auf unserer Homepage halten wir ein breites Angebot für Sie bereit. Wichtig ist also nicht nur ein funktionierendes Fahrrad, sondern ebenso wichtig ist auch passende Bekleidung und die innere Einstellung, dass bei Regen, Sturm oder zu heißen Temperaturen die Fahrtechnik angepasst werden muss oder es möglicherweise sogar sinnvoller ist, nicht das Fahrrad zu besteigen. Letzteres kann natürlich nur für Freizeitradfahrer gelten.