Wie jedes Jahr muss das Training zwangsweise durch die schlechte Wetterlage bald wieder von der Straße ins heimische Wohnzimmer verlegt werden. Mit den sogenannten Rollentrainern ist das kein Problem, denn hiermit kann man auch mit seinem gewohnten Rad daheim trainieren.
Meist nutzen vor allem Rennradfahrer oder Triathleten diese Möglichkeit trotz miesem Wetter trainieren zu können, aber auch manche Mountainbiker lassen im Winter ihr Bike lieber daheim und trainieren hier weiter auf einem Rollentrainer. Der große Vorteil beim Training auf dem Rollentrainer im Vergleich zum klassischen Hometrainer ist, dass dieses auf dem gewohnten Fahrrad stattfindet und das Fahrrad so perfekt abgestimmt ist.
Doch was sollte ich beim Training mit dem Rollentrainer beachten?
Wir haben für Sie einige Tipps zusammengestellt.
Zunächst sollten Sie darauf achten, dass Sie nicht nur einen passenden Rollentrainer brauchen, sondern auch spezielle Reifen verwenden sollten. Diese sind wesentlich abriebfester und harmonieren perfekt mit der Beschichtung der Antriebsrollen.
Da beim Training zuhause der kühlende Fahrtwind wegfällt, ist das Training auf einem Rollentrainer extrem schweißtreibend. Zum einen ist es deshalb wichtig, unbedingt genügend zu trinken, damit der Körper nicht überhitzt. Zum anderen sollte man auch den Untergrund vor Schweiß schützen, der hierbei in der Regel in Strömen fließt. Da Schweiß nämlich reichlich aggressiv ist, kann dieser Rahmen und Anbauteile angreifen. Um dies zu verhindern, gibt es z.B. spezielle Schweißfänger. Falls man sich keinen anschaffen möchte, sollte man zumindest darauf achten, den Schweiß nach dem Training gründlich zu entfernen.
Bevor das beliebte Fahrrad auf den Rollentrainer gespannt wird heißt es: putzen. Bei einem verdreckten Bike nutzen sich Ritzel, Kette etc. stärker ab, deshalb sollte man immer mit einem gut gepflegten Bike an den Start gehen. Auch läuft das Fahrrad auf der Rolle wesentlich ruhiger und leiser.
Wichtig ist auch, mit dem Rollentrainer nicht auf dem nackten Fußboden zu trainieren. Die hierbei auftretenden Vibrationen können sonst sehr schnell zu Ärger in der Nachbarschaft oder mit anderen Mietern führen. Spezielle Matten für Rollentrainer dämpfen hier wirksam.
Auch empfehlen wir Anfängern, einen Stuhl oder Tisch in die Nähe des Rollentrainers zu stellen, sodass man sich bei Bedarf oder Verlassen des Trainers abstützen kann.
Nun noch ein paar Tipps zum eigentlichen Training auf dem Rollentrainer:
Tipp 1 – Mach das Indoor-Training messbar!
Es gibt keinen besseren Platz als Indoor auf dem Rollentrainer, um die Belastungswerte zu messen. Alle Umgebungsfaktoren sind konstant und werden nicht wie auf der Straße durch Wind, Regen, Windschatten, sich ändernden Rollwiderstand oder Steigungen beeinträchtigt.
Tipp 2 – Länge und Intensität der Einheiten beachten!
Übertreiben Sie es nicht, sondern nutzen Sie das Rollentraining ganz gezielt zur Vorbereitung für die Freiluftsaison. Beim Rollentraining kommt es insbesondere auf relativ kurzen und spezifische Einheiten an – Einheiten von 1 bis 3 Stunden sind hier zu wählen – die Einheiten können verschiedenen Intensitätslevels haben. Auch wenn es die Langdistanz-Triathleten verlockt: Es geht hier um perfekte Indoor-Einheiten die die Übergangszeit prägen. Das gleiche gilt für die Häufigkeit: Kombinieren Sie das Rollentraining mit anderen Trainingseinheiten oder Kraftübungen und legen Sie so die Grundlagen fürs Frühjahr.
Tipp 3: Habe Spaß und probiere was neues aus!
Das wichtigste beim Rollentraining: Es muss Spaß machen und auch mal was neues ausprobieren ist erlaubt. Mit den Vereinskollegen zusammen im Keller oder der Garage treffen und ein paar gute DVDs ansehen ist nur eine Variante.
Rollentrainer Tests
In einschlägiger Literatur wird mehr und mehr die Verbesserung in der Technologie festgestellt. Die Rollentrainer sind heutzutage alles andere als Mähdrescher im Wohnzimmer, die Fluid-Technik lässt realistisches Fahrgefühl aufkommen und ist vom auftretenden Geräuschaufkommen und entstehenden Vibrationen absolut wohnzimmertauglich.
Der besondere Tipp:Die freie Rolle
Um die Koordination auf dem Rad auch im Winter zu schulen, bietet sich das Training auch auf der freien Rolle an. Anfangs ist es schon ungewohnt darauf zu fahren, und man muss sich mit Vorsicht an das Thema wagen. Wie man aber schon mit einfachen Mitteln sicher fahren lernt und nach kurzer Zeit freihändig fahren kein Problem mehr ist, ist vom User ChrisH auf rennrad-news als „gesammelten Tipps zum Fahren auf der freien Rolle“ gepostet worden:
„Rolle so im Türrahmen positionieren, daß Du – egal in welcher Lenkerhaltung – einfach nur die Ellenbogen abspreizen mußt, um dich am Türrahmen abzustützen. Davon kann man dann auch reichlich Gebrauch machen: Am besten gleich angewöhnen: Hände bleiben immer am Lenker, aber beim Abstützen immer gleich BEIDE Ellenbogen verwenden. Das geht super gut! Achtung, Lenker dabei immer festhalten (der kann evtl. zur Seite umschlagen, weil das Vorderrad nicht ganz exakt mittig auf der Rolle steht, und dann haut es dich trotzdem hin, weil das querstehende Vorderrad von der Rolle rutscht.)“
Dann kann dem erfolgreichen Training für den Triathleten von Welt auch im Winter nichts mehr entgegenstehen..