Beim Kauf eines neuen Fahrrades ist vor allem die Schaltgruppe ein wichtiger Aspekt, der seinen Fahrleistungen entsprechend gewählt werden sollte.
Eine Fülle an Gruppen zweier Hersteller machen es gerade für Laien unglaublich schwer das richtige herauszuwählen und zu entscheiden, welches Fahrrad mit der jeweiligen Schaltgruppe die bessere Wahl ist.
So kann bei Shimano die Wertigkeit gut eingeschätzt werden. Das liegt vor allem am hohen Bekanntheitsgrad der Schaltgruppen.
Wir erläutern Ihnen hier, was für welchen Fahrer sinnvoll ist und wo Sie Ihr Hauptaugenmerk legen sollten. Neben dem Marktführer und bekanntesten Hersteller Shimano drängt ein weiterer Hersteller auf den Markt und etabliert sich zunehmend. Die Rede ist von SRAM, einem amerikanischen Hersteller, welcher 1987 in Chicago gegründet wurde – von den drei Männern Scott, Ray und Sam. Daraus entstand dann auch der Name SRAM.
In einer Tabelle haben wir dann die Shimano- und SRAM-Gruppen gegenüber gestellt, was die Differenzierung leichter macht.
Wir erläutern hier in erster Linie die Shimano-Gruppen, da sie am weitesten verbreitet sind.
Fangen wir also bei den Einstiegsgruppen an. Sie fahren nicht so oft und wenn dann auch nur wenige Kilometer? Dann reichen im Grunde die sog. A-Gruppen von Shimano, aufsteigend nach ihrer Wertigkeit Altus – Acera und Alivio. Unter den drei Gruppen rangiert die Tourney-Schaltgruppe, die vor allem bei Kinderrädern weit verbreitet ist. Passende Ersatzteile sind günstig, was gerade den Wenigfahrern zugutekommt.
Mit der nächsthöheren Gruppe – der Deore-Gruppe kommen wir in den Bereich der höherwertigen Gruppen für jene Fahrer, die regelmäßig unterwegs sind. Vorteil der Gruppe ist die höhere Langlebigkeit der Komponenten sowie das geringere Gewicht.
Wer Deore mindestens haben will, der investiert in der Regel in ein neues Fahrrad rund 500 Euro. Damit sind vor allem jene Fahrer gut bedient, die zum Beispiel eine regelmäßige Tour am Wochenende machen möchten oder des Öfteren mit dem Rad zur Arbeit fahren wollen.
Aufsteigend der Wertigkeit folgen die SLX und Deore XT-Gruppe. Noch leichter, kürzere Schaltvorgänge sowie zunehmende Langlebigkeit zeichnen diese Gruppen aus.
Wer viele Kilometer im Jahr fährt, auch gerne bergige Touren, der ist mit der XT am besten bedient. Natürlich ist der Begriff „viele Kilometer“ Auslegungssache, aber viel bedeutet zirka 2.000 – 3.000 Kilometer im Jahr. Denn hier machen sich vor allem die Langlebigkeit und kurze Schaltvorgänge bezahlt. Räder mit der Schaltgruppe SLX liegen bei rund 700 Euro, mit XT bei zirka 1.000 Euro und je nach Radtyp (Hardtail, Fully) auch noch darüber.
Die Spitzengruppe ist die Shimano XTR. Diese Schaltgruppe richtet sich hauptsächlich an Profi-Fahrer und jene die sehr viele Kilometer mit dem Fahrrad unterwegs sind. Denn an Haltbarkeit der Komponenten sowie Verarbeitungsqualität ist die XTR nicht zu überbieten. Seit 1992 ist sie auf dem Markt und hauptsächlich im MTB-Bereich zu finden. Fahrräder welche mit XTR ausgestattet sind liegen bei zirka 3.000 Euro.
Nach der Erläuterung wofür welche jeweilige Schaltgruppe gedacht und gerichtet ist, haben wir hierzu noch ein paar Tipps und Infos zu den Gruppen.
Sie werden einige Fahrräder finden, bei denen das Schaltwerk eine andere Wertigkeit als der Umwerfer hat. Das liegt vor allem darin begründet, dass Umwerfer an sich ein teureres Bauteil sind wodurch diese in der Wertigkeit unter der des Schaltwerks liegen. In der Regel sind zwar komplette Gruppen immer besser, aber aus Preisgründen werden hier „Mischgruppen“ verwendet, denn angenommen ein Rad mit einem Deore-Schaltwerk liegt bei 500 Euro, wird aus einem Fahrrad mit einer kompletten Deore-Gruppe (Schaltwerk, Umwerfer, Schalthebel) schnell ein Rad welches dann zirka 600 bis 700 Euro kostet.
Bis vor zwei Jahren war nur bei der XTR-Gruppe ein 10-fach Schaltwerk verbaut, doch mittlerweile gibt es auch das SLX-Schaltwerk mit 10 Gängen.
Nachfolgend haben wir für Sie noch eine kleine Übersicht zu den Schaltgruppen um noch einmal in Kurzform aufzuzeigen, welche Gruppe zu welchem Fahrertyp passt.
Tourney, Altus, Acera und Alivio | Anfänger, Fahrer mit wenig Kilometer pro Jahr |
Deore, SLX | Fortgeschrittene, Regelmäßige Radtouren |
XT | Ambitionierte Radler, tägliche Radfahrten |
XTR | Profis, sehr viele Kilometer (> 5.000 Kilometer) |
Kommen wir jetzt noch zum anderen Hersteller SRAM.
Wie bereits oben erwähnt wurde das Unternehmen von den drei Männern Scott, Ray und Sam im Jahr 1987 gegründet und entwickelt sich mehr und mehr zur Alternative gegenüber von Shimano. Vorteil von SRAM ist auch, dass die Komponenten 1:1 kompatibel mit Shimano sind (und auch umgekehrt).
Weniger stark im MTB-Bereich ist SRAM vor allem im Rennrad-Bereich aktiv, denn die Rennrad-Gruppe SRAM Red ist 2007 auf den Markt gekommen und galt bei Markteinführung zur leichtesten Gruppe, denn sie brachte unter 2.000 Gramm auf die Waage.
Ebenso wie bei den MTB-Gruppen unterliegen die Rennrad-Gruppen der Wertigkeit in Verbindung mit dem geringeren Gewicht sowie den schnelleren Schaltvorgängen. An der Spitze stehen wie bereits erwähnt die SRAM Red und die Shimano Dura-Ace, wovon es hier noch eine elektronische Variante gibt, die Di2. Hier werden die Schaltvorgänge von Schaltwerk und Umwerfer elektronisch durch einen kleinen Servomotor übernommen.
Shimano-Gruppen (MTB) | SRAM-Gruppen (MTB) |
Tourney | — |
Altus | X3 |
Acera | X4 |
Alivio | X5 |
Deore | X7 |
SLX | X9 |
XT | X0 |
XTR | XX |
Shimano-Gruppen (Rennrad) | SRAM-Gruppen (Rennrad) |
Sora | — |
Tiagra | Apex |
105 | Rival |
Ultegra | Force |
Dura-Ace | Red |
Dura-Ace Di2 (elektronisch) | — |