Um in der Zeit, in der ihr Nachwuchs noch nicht eigenständig Radfahren kann, auch auf schöne Radtouren nicht verzichten zu müssen, müssen Sie sich zwangsläufig zwischen Abgabe bei Opa, Oma, Freunden oder Verwandten oder der Mitnahme ihres Kindes oder ihrer Kinder entscheiden.
Für die Mitnahme gibt es neben den klassischen Kindersitzen heutzutage eine Vielzahl von Fahrradanhängern, die sich steigender Beliebtheit erfreuen. Bevor jedoch die Auswahl auf ein bestimmtes Modell fällt, sollten Sie sich überlegen, ab wann Sie ihr Kind mit dem Anhänger mitnehmen. Zwar gibt es bei vielen Modellen Vorrichtungen für die Befestigung einer Auto-Sitzschale, doch wir sind der Meinung, dass ein Kind im Babyalter noch nicht unbedingt im Fahrradanhänger mitreisen sollte. Unebenheiten auf den Wegen, die zu Erschütterungen führen, sind bei den noch relativ weichen Knochen des Kindes für das Wachstum gerade in den ersten Monaten sicherlich nicht förderlich. Bevor Sie sich also zu einer längeren Fahrradtour mit Kind entscheiden und sich über mögliche gesundheitliche Folgen im Unklaren sind, können wir nur den Ratschlag geben, im Zweifelsfalle diesbezüglich ihren Kinderarzt anzusprechen.
Wenn Sie sich schließlich dazu entschieden haben, ihr Kind in einem Fahrradanhänger zu transportieren, sollten Sie sich vor Augen führen, dass dies die Fahreigenschaften wesentlich beeinträchtigt. Beachten Sie beim Vorbeifahren an Hindernissen oder beim Abbiegen die neue Länge und Breite ihres Gespanns. Vermeiden Sie zu schnelle Abfahrten, da sich durch das zusätzliche Gewicht das Bremsverhalten ändern kann. Berücksichtigen Sie in langgezogenen Kurven und höherer Geschwindigkeit auch die Fliehkräfte, die den Anhänger leicht zum Kippen und Sie als Fahrer damit auch zum Sturz bringen können.
Beherzigen Sie also eine noch aufmerksamere Fahrweise, so sind Kinderanhänger für den Transport ihres Kindes empfehlenswert. Das Platzangebot ist wesentlich großzügiger und ihr Kind gut vor praller Sonne und lästigen Insekten geschützt.
Beim Kauf eines Kinderanhängers sollten Sie selbstverständlich auf Qualität und Sicherheitsvorkehrungen achten. Schließlich geht es um die Sicherheit und Gesundheit ihres Kindes.
Gute Kinderanhänger erkennt man an einem massiven Überrollbügel in der Regel aus Aluminium oder Hartplastik, dass ihr Kind bei schweren Stürzen und bei Überschlägen schützt. Desweiteren sollten Sitz, Gurt und Anhänger fest miteinander verbunden sein. Nur so kann ihr Kind fest angeschnallt werden und hüpft nicht bei Unebenheiten aus dem Sitz. Sofern Sie geteerte Wege verlassen und ihre Touren über Wald- und Schotterwege führen, benötigen Sie eine robuste Bodenwanne. Viele Hersteller haben den Schwerpunkt des Anhängers nach unten verlegt um die Fahreigenschaften zu verbessern, dabei aber außer Acht gelassen, dass größere Steine, Äste oder Wurzeln sich durch flexible Netzbespannungen bohren können und dabei ihr Kind verletzen.
Außerdem eignen sich diese Anhänger sehr viel besser zum Lastentransport. Achten Sie beim Kauf eines Kinderanhängers auch auf Vorrichtungen, an denen Sie Lampen befestigen können. Zusätzlichen Schutz bieten Federungen, die Unebenheiten ausgleichen und ein Aufschaukeln des Anhängers verhindern. Allerdings sollte hier die Devise gelten, lieber auf diesen Streckenabschnitt zu verzichten oder vom Rad zu steigen und zu schieben. Darüber hinaus verfügen einige Modelle über Selbstbremsen, die bei sofortigem, ruckartigem Bremsen des Fahrers den Anhänger mit bremsen. Weiteres Augenmerk sollten Sie auf die Verarbeitung und Qualität der Verbindungsstange und die Anhängerkupplung legen. Tests bei minderwertigen Modellen haben gezeigt, dass insbesondere im Bereich der Kupplung schnell Verschleißerscheinungen auftreten und das Material brüchig wird.
Zu guter Letzt denken Sie daran, ihrem Kind bei den Touren ebenfalls einen Fahrradhelm anzuziehen. Dieser verhindert zusätzlich mögliche Kopfverletzungen bei Stürzen.