Wer auf der Suche nach echtem Abenteuer, Einsamkeit und unberührter Natur ist der wird auf dieser Insel am anderen Ende der Welt sicherlich fündig werden. So groß wie Österreich aber nur von 500.000 Menschen besiedelt… da lernt man, was Einsamkeit ist und hat gute Chancen auch auf den großen Hauptverkehrsstraßen im Laufe eines Tages nur fünf Autos zu begegnen.
Hier scheint es, als wäre die Zeit stehengeblieben. Die Uhren ticken hier einfach anders, als wollte Tasmanien nicht mitmachen bei der Schnelllebigkeit der restlichen Welt. Hier ist die Ruhe Zuhause und auch eine unendlich vielfältige und weltweit einmalige Natur. Fast ein Viertel der gesamten Insel ist UNESCO-Weltnaturerbe und beinahe 40 % der insgesamt ca. 67.800 km² großen Insel gehört zu einem der zahlreichen Nationalparks.
Trotzdem muss der Radreisende auf Tasmanien, dem einzigen Inselstaat Australiens auf keinerlei Komfort verzichten. In jeder Preiskategorie werden hier gute Übernachtungsmöglichkeiten angeboten.
Wer sich aber mit Haut und Haaren ins Abenteuer stürzen will, der sollte auch die entlegeneren Gegenden Tasmaniens erforschen und die oft einsam direkt am Ozean oder auch mitten im Regenwald liegenden, einfachen Campingplätze nutzen. Hier gibt es zwar wenig Komfort, dafür aber ein hautnahes Naturerlebnis.
Wer diese Übernachtungsmöglichkeiten wählt, sollte allerdings unbedingt auf eine gute Ausrüstung achten.
Da die Straßen Tasmaniens sie schon erwähnt für unsere Verhältnisse extrem wenig befahren sind, kann man als Fahrradreisender auch prima die „Hauptverkehrsstraßen“ der Insel nutzen. Wenn man jedoch auch in die ab gelegensten Inselteile vordringen möchte, muss das Fahrrad auch mit ausgesprochenen Dirt Roads und den holprigen Bergstraßen fertigwerden. Da natürlich in so einem spärlich besiedelten Landstrich nicht überall eine Fahrradwerkstatt in der Nähe ist, ist man auch mit Notfallwerkzeugen gut beraten. Auch genügend Proviant und Flüssigkeit sollte immer zur Grundausrüstung gehören, da auch eine größere Menschenansiedlung nicht gleich bedeutet dass es hier auch einen Supermarkt gibt. Touren auf Tasmanien, müssen, gerade wenn man sich abseits der Hauptorte bewegt, gut geplant werden.
Mit einem guten Fahrrad und entsprechender Kondition und Ausrüstung kann man jedoch die gesamte Schönheit der Insel erkunden. Einsame Strände, üppiger Regenwald, wilde Berge mit kristallklaren Seen und schroffe Steilküsten lassen das Herz jedes Naturliebhabers höher schlagen. Nicht umsonst gilt Tasmanien unter den australischen Radfans als absoluter Geheimtipp. Durch Ihre abgeschiedene Lage konnte sich hier, ähnlich wie in Australien eine absolut einmalige Tier- und Pflanzenwelt entwickeln. Hier gibt es sogar noch Tierarten, die auf dem restlichen Kontinent ausgestorben sind wie z.B. den berühmten Tasmanischen Teufel. Besonders zahlreich auf Tasmanien sind die verschiedenen Beuteltierarten, Kängurus und Wallabys. Zu den skurrilsten einheimischen Tieren zählen sicherlich das Schnabeltier und der Ameisenigel.
Die Menschen haben sich übrigens bei der ersten europäischen „Besiedlungswelle“ ganz bewusst die abgeschiedene Lage zu Nutzen gemacht. Australien war damals noch die „Gefängniskolonie“ der britischen Krone und die besonders bösen Finger und Wiederholungstäter wurden kurzerhand einfach noch weiter weg, nämlich auf die abgelegene Insel Tasmanien verbannt. Die heutigen Bewohner Tasmaniens sind allerdings keine bösen Jungs mehr, sondern äußerst entspannte, freundliche und hilfsbereite Zeitgenossen.
Vom Wetter her sollte sich der Tasmanien-Reisende auf alle Eventualitäten einstellen. Oft können an nur einem Tag alle Jahreszeiten erlebt werden. Die Winter sind für unsere Verhältnisse eher mild, dafür wird es aber auch im Sommer mit Durchschnittstemperaturen von ca. 20°C nicht wirklich heiß. Durch die „Roaring Fourties“ den „Donnernden Vierziger“ in deren Einflussgebiet Tasmanien liegt, ist es häufig windig bis stürmisch. Während man auf der Westseite der Insel mit vielen Niederschlägen rechnen muss ist der Osten der Insel sehr trocken und Hobart, die Hauptstadt Tasmaniens gilt sogar als die zweittrockenste Hauptstadt Australiens. Wie bei vielen Reisezielen auf der südlichen Hemisphäre eignet sich auch Tasmanien sehr gut als Winterreiseziel, da dann in Tasmanien Sommer herrscht.
Vor allem für alle Abenteuerreisenden ist Tasmanien immer noch ein echter Geheimtipp und die Insel kann man besonders wegen der ruhigen Verkehrsverhältnisse super mit dem Rad erkunden. Für alle, die nicht gerne alleine ihrem Schicksal überlassen werden wollen oder auch auf etwas mehr Komfort nicht verzichten wollen, gibt es auf Tasmanien aber auch sehr gute begleitete Touren mit dem Rad, die dem Reisenden die unglaubliche Schönheit am anderen Ende der Welt näher bringen.