Irland verfügt über ein weit verzweigtes Fluss- und Seennetz, was eine Erkundung des Landes vom Wasser aus besonders reizvoll macht. Ein Hausboot und Fahrräder gemietet, schon kann die Reise durch Irland beginnen.
Ein Bootsführerschein oder dergleichen ist nicht erforderlich. Vor Ort erhält man eine ausführliche Sicherheitseinweisung. Die Boote sind mit Rettungsringen, Leuchtraketen, Erste-Hilfe-Kästen und Beiboot ausgestattet. Das Mindestalter zum Steuern beträgt 21 Jahre. Ansonsten gelten auf dem Wasser bezüglich Geschwindigkeit und Fahrzeiten strenge Regelungen, sodass das Bootfahren ungefährlich und problemlos möglich ist. Ausleihmöglichkeiten für Hausboote gibt es zahlreich. Die Preise beginnen etwa bei zirka 500 EUR für ein 4-bettriges Boot pro Woche.
Der wohl bekannteste Reiseweg auf dem Wasser ist der Shannon-Erne-Waterway. Der Shannon ist ein Fluss, der in den Cuilcagh-Mountains entspringt, sich Richtung Süden schlängelt und schließlich bei der Stadt Limerick in einem langgezogenen Mündungsdelta in den Atlantik mündet. Die Erne wiederum entspringt im County Cavan, durchquert nach einigen Kilometern die Republik Nordirland und mündet schließlich in Irland in die Donegal Bay und damit auch in den Atlantik. Beide Fluss- und Seesysteme sind mit einem Kanal verbunden. Über den Grand Canal gelangt man zusätzlich bis Dublin und von dort aus kann man bei Interesse die Fahrt auf dem Fluss Liffey fortsetzen. Damit stehen jedem Freizeitkapitän rund 800 km zusammenhängende Wasserwege zur Verfügung. Irland stellt somit das größte Hausbootrevier Europas dar.
Shannon und Erne verfügen über weitreichende Verzweigungen und Altarme und durchqueren auf ihrem Weg zum Atlantik verschiedene Seen. Unterwegs führt die Reise vorbei an vielen Inseln und kleinen landestypischen, verwunschenen Städten. Damit wird sehr schnell deutlich, wie aufregend und schön ein Urlaub mit Hausboot und Fahrrädern in Irland werden kann.
Stellt sich nun jedoch die schwierige Frage, wo man mit der Reise beginnt und welche Sehenswürdigkeiten unbedingt angesteuert werden sollten.
Der Einfachheit halber beginnen wir in der Hauptstadt Dublin. Hier sollten beispielhaft ein Besuch der St. Patricks oder der Christ Church Kathedrale, die Half Penny Bridge oder aber auch ein Besuch von Wohnvierteln mit Georgianischer Architektur auf dem Programm stehen. Entlang des Grand Canals von Dublin aus in Richtung Shannon-Erne Gebiet kann man von Boot aus hervorragend alten historischen Brücken, Schleusen und geogianische Gebäude, Whiskey-Brennereien, Torf-Stechereien sowie die Toberdaly und Ballyteague Schlösser sehen. Die entlang des Kanals wieder angelegten Triedelpfade eignen sich hervorragend, für Fahrradtouren entlang der Ufer oder aber man teilt sich auf, insofern man eine Gruppenreise unternommen hat, sodass einige Gruppenmitglieder einen Teil der Strecke auf dem Rad zurücklegen können. Folgt man schließlich dem Verlauf des Shannon, so erwarten den Reisenden wunderschöne Landschaften. Unterwegs tiefblaues Wasser, an den Fluss- und Seeufern grüne Felder und Wälder. In der Flussmitte kleine Inseln. Im nördlichen Teil hügelige Landschaften, anschließend weite Wiesen und Weiden der irischen Tiefebene und schließlich vor der Mündung wieder hügelige Landschaften.
Wer mit Bootfahren eine Pause einlegen möchte, der sucht sich einen freien Anlegeplatz und erkundet die Landschaften mit dem Rad. Den Abend lässt man am besten in einem der Pubs der vielen Städtchen, die das Flussufer säumen, ausklingen. Am Ende der Fahrt wartet Limerick mit der berühmten St. Johns Kathedrale, dem King Johns Castle auf den Besucher oder der Sarsfield-Bridge auf den Besucher. Folgt man hingegen dem Verlauf der Erne erwarten den Besucher ebenfalls atemberaubende Landschaften. Ruinen alter normannischer Burgen, Schlösser und Klöster, die Porzellanmanufaktur in Beleek oder aber die quirlige Stadt Eniskillen sind für diesen Teil der Reise charakteristisch.
Weil Irland jedoch so vielseitig und wunderschön ist, können wir hier nur einen Überblick geben über das, was Sie bei einem Irlandurlaub mit Boot und Fahrrad erwartet – egal welchen Wasserweg man auch wählt, ein Urlaub in Irland lohnt sich.