Jeder auch nur annähernd sportbegeisterte Mensch wird bei dem Schlagwort „Fahrradwettbewerb sicherlich als erstes an die Tour de France denken. Mit Abstand folgen dann wahrscheinlich auch durch Präsenz bei den Olympischen Spielen Bahnrennen und vielleicht Mountainbiking.
An dieser Stelle wollen wir kurz einige interessante Wettkämpfe vorstellen, die sich jenseits von Mainstreaming bewegen und in jedem Fall für experimentierfreudige und aufgeschlossene Radsportler entweder zum Zuschauen oder Selber-Ausprobieren interessante Alternativen zum „klassischen“ Radsport bieten.
Downhill-Rennen
Das Prinzip eines Downhill-Rennens ist an sich leicht erklärt. Dem aus dem alpinen Skisport nachempfundenem Abfahrtslauf, stürzen sich die die Fahrer einen Parcours mit natürlichen oder künstlichen Hindernissen hinunter. Gespickt ist die Strecke meist zusätzlich mit verschiedenen Sprungkombinationen und Untergründen, auf die sich der Fahrer in Bruchteilen von Sekunden einstellen muss. Die Kunst beim Downhill-Rennen besteht darin, eine bestmögliche Balance aus Geschwindigkeit und Geschicklichkeit zu finden und die Strecke in kürzester Zeit zu absolvieren. Weil hierbei Geschwindigkeiten von nahezu 100 km/h erreicht werden, ist das Verletzungsrisiko bei solchen Wettkämpfen besonders hoch. Ein vollgefedertes, speziell für Downhill-Rennen konstruiertes Mountainbike und umfangreiche Schutzkleidung gehören daher zur Ausrüstung und sind beim Rennen unerlässlich. Ansonsten sind Downhill-Rennen ideale Veranstaltungen innerhalb kürzester Zeit sowohl als Zuschauer, vor allem aber natürlich als Fahrer, Adrenalinausstöße par excellence zu erleben.
Neben den von der UCI organisierten Weltcup-Rennen und Weltmeisterschaften, gibt es Landes- und Deutsche Meisterschaften sowie zahlreiche kleinere Veranstaltungen in vielen verschiedenen Bikeparks.
Einrad-Meisterschaften
Ein Einrad ist wie der Name schon sagt ein Rahmengestell mit nur einem Rad. Wer das Einrad aus dem Zirkus kennt und glaubt, dass es auch nur dort anzutreffen ist, der hat weit gefehlt.
Die Liste an verschiedenen Einrädern ist lang und reicht von Hochrädern aus dem Zirkus, über Stunträder, Mountainbike-Rädern bis hin zu mit großem Raddurchmesser ausgestatteten Toureneinrädern.
Ebenfalls weit gefehlt hat nun derjenige, der denkt dass es sich hierbei um eine illustre Freizeitbeschäftigung handelt und von vielen Zweiradfans nur mal eben just-for-fun ausprobiert wird. Genau wie bei anderen meist noch jungen Trendsportarten wie Skateboarden, Snowboarden usw. werden auch im Einradfahren Meisterschaften ausgetragen. Die offenen Deutschen Meisterschaften 2010 finden vom 18-20 Juni in Pocking statt.
Zu den Disziplinen zählen verschiedene Stunt- und Geschicklichkeitswettbewerbe, ein 10 Kilometer Rennen, Geländerennen sowie ein Uphill- und Downhillrennen, Sprintrennen über verschiedene Distanzen, Staffelrennen, Vor- und Rückwärtsrennen über Hindernisse, Hoch- und Weitsprungwettkämpfe sowie als Spezialdisziplinen Track Coasting und Track Gliding.
Noch Fragen? – spätestens bei einem Besuch der Deutschen Meisterschaften dürften diese beantwortet sein.
Schlotheimer Extrem Mountainbike Rennen
Wer einmal unter Extrembedingungen Mountainbiken will, der sollte sich das 27. Schlotheimer Extrem Mountainbike-Rennen nicht entgehen lassen. Hierbei handelt es sich um ein Rennen unter Tage in einem stillgelegten Salzbergwerk.
Steigungen von bis zu 20% auf 1,2 Kilometer, extrem trockene Luft, Temperaturen von 25-30 Grad, auf einem Großteil der Strecke bis auf das Licht der Fahrradlampe schwarze Dunkelheit und eine glatte, eisähnliche Oberfläche verlangen den Fahrern alles ab. Im Einzelrennen wird ein 5,2 Kilometer langer Rundkurs viermal umfahren.
Nicht umsonst weißt der Veranstalter darauf hin, dass die Teilnahme auf eigene Gefahr erfolgt und eine ausreichende private Haft- und Unfallversicherung Pflicht bei der Teilnahme sind.
Für Adrenalin-Junkies und Radsportler, die ihre Grenzen kennenlernen wollen, ist dieses Rennen sehr zu empfehlen.
